25. Oktober 2016

Deutschland in der Altersvorsorge nur im Mittelfeld

Studie von Unternehmensberatung offenbart Defizite

Deutschland liegt im Vergleich der Altersvorsorgesysteme in 27 ausgesuchten Ländern auf dem zwölften Platz. Zu diesem Ergebnis kommt der “Melbourne Mercer Global Pension Index 2016”. Dieser wurde vom Beratungsunternehmen Mercer bereits zum achten Mal in Kooperation mit dem Australian Centre for Financial Studies erstellt. Mit einem Gesamtindexwert von 59.0 hat sich das deutsche Rentensystem im Vergleich zum Vorjahr (62.0) um knapp drei Punkte verschlechtert, vor allem verursacht durch den Rückgang der Nettoersatzrate, d.h. die Nettorente im Verhältnis zum Lebenseinkommen. Im Bereich Nachhaltigkeit, der sich direkt auf die Zukunftsfähigkeit beispielsweise in Bezug auf die Finanzierung des Rentensystems bezieht, gab es deutliche Punktabzüge.

Darüber hinaus ist es notwendig, den eingeschlagenen Weg zur Verbreitung der betrieblichen Altersversorgung – vor allem in kleineren und mittleren Unternehmen – nun auch konsequent weiter zu verfolgen”, fordert Udo Müller, Rentenexperte bei Mercer in Deutschland.

Insbesondere die betriebliche Vorsorge wird in Zukunft eine noch wichtigere Rolle spielen müssen, um ein ausreichendes Rentenniveau zu gewährleisten. Sozialpartnermodell, Opting-out, stärkere steuerliche Flankierung der bAV und Zielrente sind Schlüsselbegriffe in der aktuellen Debatte und spiegeln genau die Defizite wider, die unsere Studie aufzeigt”, so Müller weiter.

Auch für Deutschland wird ein ähnliches Ergebnis erwartet: 2040 könnten auf einen Rentner weniger als zwei Menschen im erwerbsfähigen Alter kommen, so Mercer.