Megatrends bieten Investmentchancen
Politische Börsen habe bekanntermaßen eine kurze Halbwertszeit. Die aktuellen Diskussionen um Strafzölle voraussichtlich ebenfalls. Investoren tun gut daran, sich an langfristigen Megatrends zu orientieren. Die Welt ist kleiner geworden. Von A nach B kommen wir Menschen in maximal 24 Stunden. Vielleicht in ein paar Stunden mehr, falls der Anschlussflug Verspätung hat oder unser Ziel B in einer der entferntesten Ecken der Welt liegt. Wir übermitteln Nachrichten innerhalb weniger Sekunden, bisweilen noch schneller. Wir kommunizieren mit Geschäftspartnern oder auch Angehörigen irgendwo auf der Welt in bester Bild- und Tonqualität.
Dies alles macht unser Leben viel einfacher als noch vor Jahren und Jahrzehnten und dies alles ist auch der Globalisierung zu verdanken. Welch ein Wunder, dass erfahrene, zugleich wirtschaftlich potente Investoren seit Langem auf den Megatrend „Globalisierung“ setzen und dies auch die nächsten Jahrzehnte tun werden.
Die Zukunft: Spielwiese für Strategen
Bekanntlich wird an den weltweiten Finanz- und Kapitalmärkten die Zukunft gehandelt. Denn nichts ist so alt wie die Zeitung von gestern, und heute ist morgen bereits gestern. Ausschlaggebend für längerfristige Investitionsentscheidungen sind fundierte Fakten, berechtigte Hoffnungen, glaubwürdige Perspektiven und bisweilen auch substantiierte Visionen. Dabei gehört der Megatrend „Globalisierung“ als solcher weniger in die Kategorie Visionen, viel eher in die Kategorien fundierte Fakten und plausible Perspektiven. Diese hat die Deutsche Finance Group gemeinsam mit dem Handelsblatt Research Institute im „Factbook Megatrends“ zusammengestellt:
Weltweite Kräfteverschiebung
Der Beitrag der etablierten Industrienationen zur Weltwirtschaft sinkt kontinuierlich. Schwellenländer werden als globale Investitionsstandorte immer wichtiger. So wird das rasante Wachstum in den aufstrebenden Volkswirtschaften die Gewichte in der globalen Ökonomie während der kommenden Jahrzehnte deutlich zugunsten der heutigen Entwicklungsländer verschieben.
Megatrends bieten Investmentchancen
Wirtschaftsleistung
Die sieben größten Emerging Markets-Länder (E7) China, Indien, Indonesien, Brasilien, Russland, Mexiko und Türkei stehen im Jahr 2050 für die Hälfte der globalen Wirtschaftsleistung. Die sieben etablierten Industrienationen (G7) USA, Japan, Deutschland, Großbritannien, Frankreich, Italien und Kanada dagegen werden nur noch gut ein Fünftel beisteuern. In Zahlen: Das gemeinsame Bruttoinlandsprodukt (BIP) der E7-Staaten wird zur Jahrhundertmitte rund 140.000 Milliarden US-Dollar betragen. Das BIP der G7-Nationen noch nicht einmal die Hälfte, nämlich circa 63.000 Milliarden US-Dollar.
Kluge Köpfe
Bereits seit Langem legen die Schwellen- und Entwicklungsländer größten Wert auf die Ausbildung und die Qualifizierung ihrer Bürger. Und haben in puncto Know-how erheblich aufgeholt. Abzulesen ist dies etwa am Anteil der weltweit erteilten Patente. Im Jahr 1995 hatten die G7-Staaten noch einen Anteil von 63,5 Prozent an allen in jenem Jahr weltweit erteilten Patenten. Die Schwellenländer hingegen kamen auf einen Anteil vor nur 14,5 Prozent. In 2015, also gerade einmal 20 Jahre später, waren die Anteile beinahe gleich hoch. 44,3 Prozent bei den G7-Staaten und 43,5 Prozent bei den Entwicklungsländern.
Gemeinsam stark
Auf der Suche nach neuen Wachstumsmärkten befeuern globale Konzerne den Markt für grenzüberschreitende Übernahmen und Fusionen. Die M&A-Transaktionen konzentrierten sich im Jahr 2016 zu gut 40 Prozent auf den Industriesektor, gefolgt von der Dienstleistungsbranche sowie dem Agrarsektor.
Gewichtsverlagerung
Multinationale Unternehmen gelten seit jeher als Motor der Globalisierung. Auch hier holen die Multis aus den Emerging Markets spürbar auf. Im Jahr 1996 stammten knapp 82 Prozent der nahezu 45.000 weltweit agierenden Unternehmen aus den Industrieländern. Im Jahr 2016 hatten sich die Anteile erheblich verschoben. Von den damals rund 100.000 Multis kamen nur noch 70 Prozent aus den Industrienationen.
Direktinvestments
Ein wichtiger Treiber der Weltwirtschaft und somit auch Motor der Globalisierung sind die weltweiten Direktinvestitionen. Denn diese legen häufig den Grundstein für die Unternehmen zu deren grenzüberschreitenden Tätigkeiten. Zwischen den Jahren 1997 und 2016 sind die Bestände an weltweiten ausländischen Direktinvestitionen um rund 470 Prozent auf 26,7 Billionen US-Dollar angestiegen.
Zweifellos, heute ist morgen schon gestern. Aber kluge Investoren investieren gestern und heute für morgen und übermorgen.